Die Belagerung von Sarajevo war eine der längsten Belagerungen in der Geschichte moderner Kriege. Sie fand während des Bosnienkrieges von 1992 bis 1996 statt und dauerte insgesamt 1.425 Tage.
Die Belagerung begann am 5. April 1992, kurz nachdem Bosnien und Herzegowina seine Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatte. Die serbischen Streitkräfte belagerten die Hauptstadt Sarajevo und versuchten, die Stadt zu kontrollieren. Sarajevo wurde zum Symbol des Widerstands und zur Hauptbühne für die Kriegshandlungen.
Während der Belagerung wurde Sarajevo stark bombardiert, vor allem durch Artillerieangriffe, Scharfschützen und Granaten. Die Stadt war tagtäglich Beschuss ausgesetzt, was zu Tausenden von Toten und Verletzten führte. Die Bewohner von Sarajevo lebten unter extremen Bedingungen, da sie oft ohne Nahrungsmittel, Wasser, Strom und andere lebenswichtige Ressourcen waren.
Die Vereinten Nationen (UN) erklärten Sarajevo 1992 zur sogenannten "Safe Area" (Sicherheitszone), stellten jedoch fest, dass die serbischen Streitkräfte diese Vereinbarung wiederholt verletzten. Die Einwohner waren weitgehend auf sich allein gestellt und mussten improvisieren, um zu überleben.
Die Belagerung von Sarajevo endete erst am 29. Februar 1996 mit dem Friedensabkommen von Dayton, das den Bosnienkrieg offiziell beendete. Während der Belagerung wurden zahlreiche Kriegsverbrechen begangen, darunter Massaker an Zivilisten und gezielte Angriffe auf Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen. Die Belagerung von Sarajevo wird daher als eines der tragischsten Ereignisse des Bosnienkrieges angesehen.
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